Donnerstag, 1. November 2012

Talk 14, 8.1.1935

Ein alter Mann kam in die Halle und setzte sich. Der Maharshi las [Lakshmana] Sarma's Sanskrit-Fassung von Arunachala Akshara Manamalai (der ersten der fünf Hymnen an Arunachala). Der Mann fragte leise: »Es heißt, dass die Verwirklichung nicht in Worte gefasst werden könne und jeder Versuch, sie zu beschreiben, scheitere. Ist das so?«
M.: »Dieser Punkt wird im 3. Vers des Arunachala Ashtakam (Acht Verse für Arunachala) erwähnt, wo es heißt, dass es zwar unmöglich sei, über die Verwirklichung etwas auszusagen, dass es aber Anzeichen für ihr Vorhandensein gäbe.«1
Kurz darauf zeigte der Mann eine tiefe innere Bewegtheit. Sein Atem ging tief und schwer. Er warf sich in demütiger Verehrung zu Boden und erhob sich erst nach einigen Minuten wieder. Nachdem er eine Weile schweigend verharrt hatte, ging er. Er hatte offensichtlich eine Erleuchtung gehabt Er hatte beim Maharshi Bestätigung gesucht und sie in seiner Antwort gefunden. Demütig und in seiner Sache bestätigt hatte er die göttliche Vermittlung erkannt.
1»Wenn ich mich Dir nähere und Dich für eine Gestalt halte, stehst du als Berg auf der Erde. Wer mit einem suchenden Geist nach Deiner formlosen, essentiellen Gestalt Ausschau hält, ist wie jemand, der um die ganze Erde reist, um den allgegenwärtigen Äther zu sehen. Indem man ohne Gedanken bei Deiner grenzenlosen Natur verweilt, verliert man seine getrennte Identität wie eine Zuckerpuppe, die mit Süßwasser in Berührung kommt. Wenn ich begreife, wer ich in Wirklichkeit bin, dann erkenne ich, dass ich nichts anderes als Du bin, der Du als der Aruna-Berg (Berg der Morgenröte) alles überragst.« (Arunachala Ashtakam, Vers 3)

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