Freitag, 9. November 2012

Talk 21, 31.1.1935

Herr Ellappa Chettiar, Mitglied des gesetzgebenden Rats der Madraser Provinz, ein einflussreicher Hindu, fragte: »Warum heißt es, dass die Erkenntnis, die vom Hören kommt, nicht beständig ist, während die Erkenntnis, die aus der Kontemplation kommt, beständig sein soll?«
M.: »Einerseits heißt es, dass die Erkenntnis, die vom Hörensagen kommt (paroksha), nicht beständig ist, aber die Erkenntnis, die aus der eigenen Verwirklichung entsteht (aparoksha). Es heißt aber auch, dass das Hören dem intellektuellen Verständnis der Wahrheit dient, dass Meditation das Verständnis klärt und Kontemplation schließlich die Verwirklichung der Wahrheit hervorbringt. Zudem heißt es, dass solch ein Wissen nicht beständig ist, sondern erst dann, wenn es klar und vertraut ist wie die Stachelbeere, die man in der hohlen Hand hält.
Es gibt jene, die versichern, dass das Hören allein genügt, denn ein kompetenter Mensch, der bereits, vielleicht in einer früheren Geburt, die nötige Fähigkeit erworben hat, verwirklicht das Selbst und bleibt im Frieden, sobald er nur einmal die Wahrheit gehört hat, während ein anderer, der nicht so fähig ist, durch die oben beschriebenen Stadien gehen muss, bevor er in samadhi eingehen kann.«


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