F.:
»Wie können wir die Natur des Geistes entdecken, d.h. seine letzte
Ursache oder das Noumenon, von dem er eine Manifestation ist?«
M.
: »Wenn man die Gedanken nach ihrer
Wertigkeit anordnet, dann ist der Ich-Gedanke von allen der
wichtigste. Die Vorstellung oder der Gedanke von der Persönlichkeit
ist auch die Wurzel oder der Stamm von allen anderen Gedanken, da
jede Vorstellung und jeder Gedanke nur als der Gedanke einer Person
auftaucht und nicht unabhängig vom Ego existiert. Es ist also das
Ego, das denkt. Die zweite und die dritte Person erscheinen nur der
ersten Person. Deshalb tauchen sie erst nach der ersten Person auf,
sodass alle drei Personen zusammen aufzutauchen und zu verschwinden
scheinen. Spüre also die letzte Ursache des Ich oder der
Persönlichkeit auf. Der Ich-Gedanke entsteht in einem verkörperten
Ego und muss sich auf einen Körper oder Organismus beziehen. Hat es
einen Sitz im Körper oder eine besondere Beziehung zu einer
speziellen Körperstelle wie die Sprache und die Sinneswahrnehmung,
die ihren Sitz im Gehirn haben? Hat das Ich ebenso ein Zentrum im
Gehirn, im Blut oder in den Eingeweiden? Das Gedankenleben spielt
sich im Gehirn und im Rückenmark ab, welche durch den Blutkreislauf,
der durch sie strömt, ernährt werden, wobei Nahrung und Sauerstoff
in der richtigen Konzentration in Nervensubstanz umgesetzt werden.
Folglich ist das vegetative Leben mit Kreislauf, Atmung und Ernährung
usw. oder die vitale Kraft die Essenz oder das Innerste des
Organismus bzw. wohnt in ihm. Somit kann der Geist als eine
Manifestation der vitalen Kraft angesehen werden, deren Sitz im
Herzen wahrgenommen werden kann.«
F.:
»Um auf die Kunst, den Geist zu beseitigen und statt seiner
Intuition zu entwickeln zu kommen: Handelt es sich dabei um zwei
verschiedene Stadien mit einer möglicherweise neutralen Grundlage,
die weder Geist noch Intuition ist? Oder bedeutet die Abwesenheit
mentaler Aktivitäten automatisch Selbstverwirklichung?«
M.:
»Für den Übenden (abhyasi)
gibt es zwei verschiedene Stadien. Es gibt eine neutrale Grundlage
von Tiefschlaf, Koma, Bewusstlosigkeit, Wahnsinn usw. Entweder fehlt
hier die geistige Aktivität oder das Bewusstsein des Selbst ist
nicht vorhanden.«
F.:
»Die wichtigste Frage zuerst: Wie soll der Geist ausgelöscht oder
das relative Bewusstsein überwunden werden?«
M.:
»Der Geist ist von Natur aus rastlos. Beginne, ihn von seiner
Rastlosigkeit zu befreien. Gib ihm Frieden. Befreie ihn von
Ablenkungen. Erziehe ihn dazu, nach innen zu blicken. Lass dies zur
Gewohnheit werden. Das tut man, indem man die äußere Welt ignoriert
und die Hindernisse, die dem Frieden des Geistes im Wege stehen,
beseitigt.«
F.:
»Wie beseitigt man die Rastlosigkeit des Geistes?«
M.:
»Äußere Kontakte – Kontakte mit Objekten, die von ihm
verschieden sind – machen den Geist rastlos. Als erstes sollte man
dem Nicht-Selbst sein Interesse entziehen (vairagya).
Dann folgen die Gewöhnung an die Innenschau und Konzentration. Deren
Merkmal ist die Kontrolle über die äußeren Sinne und die innere
Fähigkeiten wie sama,
dama
usw. Sie enden in samadhi,
dem nicht abgelenkten Geist.«
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