Frau
Piggot kam aus Madras zu einem weiteren Besuch und stellte Fragen
über Ernährung.
F.:
»Welche Ernährung eignet sich für jemanden, der sich spirituellen
Übungen widmet (sadhaka)?«
M.:
»Sattwische
Nahrung in mäßigen Mengen.«
F.:
»Welche Nahrung ist sattwisch?«
M.:
»Brot, Obst, Gemüse, Milch und solche Dinge.«
F.:
»Die Menschen in Nordindien essen Fisch. Ist das erlaubt?«
Der
Maharshi antwortete nicht.
F.:
»Wir Europäer sind an eine bestimmte Ernährung gewohnt. Eine
Veränderung in der Nahrung greift die Gesundheit an und schwächt
den Geist. Muss man nicht die physische Gesundheit aufrecht
erhalten?«
M.:
»Unbedingt. Je schwächer der Körper ist, desto stärker wird der
Geist.«
F.:
»Ohne unsere gewohnte Nahrung leidet unsere Gesundheit und der Geist
verliert an Stärke.«
M.:
»Was meinst du mit ›Stärke des Geistes‹?«
F.:
»Die Kraft, weltliche Bindungen zu beseitigen.«
M.:
»Die Qualität der Nahrung beeinflusst den Geist. Der Geist ernährt
sich von der aufgenommenen Nahrung.«
F.:
»Tatsächlich! Aber wie können sich die Europäer an rein
sattwische
Nahrung gewöhnen?«
Der
Maharshi wandte sich an Herrn Evans-Wentz und fragte: »Du hast unser
Essen gegessen. Bereitet es dir irgendwelche Schwierigkeiten?«
E.W.:
»Nein. Ich bin daran gewöhnt.«
F.:
»Was ist mit jenen, die nicht daran gewöhnt sind?«
M.:
»Gewöhnung ist nur eine Anpassung an die Umgebung. Es ist der
Geist, der zählt. Tatsache ist, dass der Geist darauf trainiert
wurde, bestimmte Nahrungsmittel gut und schmackhaft zu finden. Der
nötige Nährwert ist in vegetarischen wie auch in
nicht-vegetarischen Nahrungsmitteln enthalten. Aber der Geist
verlangt nach der Nahrung, an die er gewöhnt ist und die er für
schmackhaft hält.«
F.:
»Gelten diese Einschränkungen auch für den Verwirklichten?«
M.:
»Nein. Er ist gefestigt und wird von der Nahrung, die er zu sich
nimmt, nicht beeinflusst.«
F.:
»Ist die Zubereitung von fleischlicher Nahrung nicht Mord?«
M.:
»Gewaltlosigkeit (ahimsa) steht für den Yogi an oberster
Stelle.«
F.:
»Auch Pflanzen haben ein Leben.«
M.:
»Auch die Bretter, auf denen du sitzt.«
F.:
»Sollten wir uns allmählich an vegetarische Kost gewöhnen?«
M.:
»Ja, das ist der richtige Weg.«
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