»Kann
jemand davon profitieren, wenn er heilige Silben (Mantren)
wiederholt, die er irgendwo aufgelesen hat?«
M.
»Nein. Er muss dazu ermächtigt und in solche Mantren
eingeweiht worden sein.«
Der
Maharshi illustrierte das anhand folgender Geschichte:
»Einmal
besuchte ein König seinen Premierminister in dessen Haus. Man sagte
ihm, er sei mit Mantra-Japa
beschäftigt. Also wartete der König, und als der Minister endlich
erschien, fragte er ihn, welches Mantra
er übe. Der Minister sagte, es sei das heiligste von allen, das
Gayatri.
Da verlangte der König von ihm, in dessen Gebrauch eingeweiht zu
werden, aber der Minister erklärte ihm, er sei dazu nicht befugt.
Daraufhin lernte der König es von jemand anderem, und beim nächsten
Treffen mit dem Minister sagte er es ihm auf und fragte, ob es so
richtig sei. Der Minister antwortete, es sei zwar so richtig, aber er
sei nicht berechtigt, es zu gebrauchen. Der König wollte den Grund
dafür wissen. Da rief der Minister einen Diener herbei, der in der
Nähe stand, und befahl ihm, den König festzunehmen. Der Befehl
wurde nicht befolgt. Der Minister wiederholte seinen Befehl, doch er
wurde immer noch nicht ausgeführt. Da wurde der König wütend und
befahl demselben Diener, den Minister zu verhaften, was dieser sofort
tat. Der Minister lachte und sagte, dass dies die Erklärung sei, um
die der König gebeten hatte. ›Wieso?‹, fragte der König. Der
Minister antwortete: ›Der Befehl war derselbe und der Ausführende
ebenso, aber die Autorität war verschieden. Als ich den Befehl gab,
bewirkte er nichts, aber als du ihn gabst, wurde er augenblicklich
ausgeführt. Mit den Mantren
ist es dasselbe.«
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